17.11.2011
Namen, Namenspatrone, Namenstage
Vornamen – nur Schall und Rauch? Keineswegs. In katholischen Gebieten war es früher sogar üblich, Namenstag statt Geburtstag zu feiern. Die Tradition, ein getauftes Kind nach einem Heiligen zu benennen, reicht weit zurück. Mit Beginn des neuen Kirchenjahres (1. Advent) veröffentlichen wir kurze Geschichten zum „Heiligen des Tages“. Täglich kommen dann Namen, Namenspatrone und Namenstage dazu.
Heilige und auch Seliggesprochene wurden und werden als Vorbilder im Glauben verehrt. Der große Kirchenlehrer Johannes Chrysostomus forderte um 388 die Eltern auf, ihren Kindern Namen von heiligen Frauen und Männern zu geben. Neu bekräftigt wurde dies durch das Konzil von Triest im Jahre 1563. Im Mittelalter war es üblich, ein Kind bei der Taufe nach dem „Heiligen des Tages“ zu benennen. So fielen künftig Tauf- und Namenstag zusammen. Damals wurde auch nicht das Geburts-, sondern das Taufdatum im Kirchenbuch eingetragen.
Um sich von den Protestanten abzugrenzen, nahm die Bedeutung des Namenstages nach der Trennung der Kirche zu. Auch wenn der Namenstag noch heute überwiegend in katholischen Gegenden gefeiert wird, gibt es in der evangelischen Kirche ebenfalls einen Namenkalender. Viele Gedenktage sind in beiden christlichen Konfessionen gleich. Doch in der evangelischen Kirche gibt es keine Heilig- oder Seligsprechungen. Deshalb wird dort normalerweise auch kein Namenstag gefeiert.