20.01.2016
Auftakt zum Ökumenischen Stadtkirchentag in Bremen
Eine „Staffel der Gastfreundschaft"
42 evangelische, katholische, freikirchliche und orthodoxe Kirchengemeinden beteiligen sich an einer ökumenischen Staffel der Gastfreundschaft in Bremen – bereits der Auftakt für den Ökumenischen Stadtkirchentag, der vom 16. bis 18. September stattfindet.
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Johannes Gebbe, Heike Wegener, Ingo Bröckel und Sebastian Renz (v.l.) aus den vier Startgemeinden mit den Pilgerstäben, die jetzt durch 42 Bremer Kirchengemeinden wandern. Foto: Martina Höhns |
Die Idee, die dahintersteckt: Gemeinden aller christlichen Konfessionen und Kulturen begegnen sich, kommen miteinander ins Gespräch, stellen ihr Gemeindeleben vor und erzählen aus ihrem Alltag. „Das kann bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee, der Besichtigung des Gottesdienstraumes, bei Informationen über die praktische pastorale Arbeit oder einem gemeinsamen Spiel geschehen“, sagt Ottmar Hinz. Die Gruppen sollten maximal aus 15 Personen bestehen und den Besuch möglichst spontan innerhalb von zwei bis drei Wochen absprechen, um den Aufwand in Grenzen zu halten.
Hinz, Referent im Evangelischen Bildungswerk, hat die „Staffel der Gastfreundschaft“, die in dieser Form bundesweit erstmalig stattfindet, gemeinsam mit seinem katholischen Kollegen Johannes Gebbe entwickelt. Inspiriert wurden sie dabei von biblischen Geschichten über die Gastfreundschaft: „Wer Gastfreundschaft übt, bewirtet Gott“, laute ein jüdisches Sprichwort. Ottmar Hinz und Johannes Gebbe sind überzeugt: „Gastfreundschaft bereichert Gastgeber und Gast und weitet den Blick für Neues.“ Diese Erfahrung könne gerade angesichts der aktuellen Debatte über die Willkommenskultur in Deutschland hilfreich sein. Besonders freut sich Hinz, dass alle katholischen Gemeinden im Dekanat Bremen und eine aus Bremen-Nord bei der Staffel dabei sind.
Erste Begegnungen ausgelost
Jetzt wurden die ersten Begegnungen ausgelost. Vertreter vieler beteiligter Gemeinden und der vier Startgemeinden waren dazu ins Evangelische Informationszentrum Kapitel 8 gekommen: Johannes Gebbe und Uschi Gabriel zogen das Los für die katholische Kirchengemeinde St. Marien, Sebastian Renz für die evangelische Gemeinde Unser Lieben Frauen, Heike Wegener für die evangelische Kirche Horn und Ingo Bröckel für die freikirchliche Paulusgemeinde. Jede Startgemeinde erhielt einen Pilgerstab, der nun bei den Besuchen durch die Gemeinden wandern soll.
Johannes Gebbe hatte die vier Pilgerstäbe aus Holz bei „Hephata“ in Auftrag gegeben, einer Einrichtung der Diakonie in Hessen, die unter anderem Werkstätten für Menschen mit Behinderungen betreibt. Die Pilgerstäbe sollen beim zentralen Gottesdienst des Ökumenischen Stadtkirchentages, mit dem die Staffel endet, eine wichtige Rolle spielen. Für die St.-Marien-Gemeinde zog Johannes Gebbe die afrikanische „Living Faith Ministry“-Kirche aus Walle als ersten Gast. Ngo Ngue Leonie, Janet und Stephan Achiriki freuen sich auf ihren Besuch.
Auf dem Blog „staffelgastfreundschaft.de“ sollen Bilder und Erfahrungsberichte der Besuche eingestellt werden. „Vielleich entsteht daraus ja so etwas wie ein „Handbuch der ökumenischen Gastfreundschaft“, sagt Ottmar Hinz, der sich über die große Resonanz auf die Initiative freut. (mh)